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Nagel-Kunde – die Anatomie des Nagels

Für alle, die sich für die biologischen Zusammenhänge bei der Nagelpflege interessieren – hier eine kleine Nagel-Kunde:

Genau wie Haut und Haar auch, spiegelt der Zustand der Nägel den allgemeinen Gesundheitszustand wieder. Man kann fast sagen, auch sie sind wie eine Landkarte. Der normale gesunde Nagel ist fest, geschmeidig und flexibel. Die Nageloberfläche ist in dem Fall glatt, ohne Flecken und Vertiefungen, ohne Wellen oder Rillen. Der Nagel als Hautanhangsgebilde ist eine durchscheinende Hornplatte, die die Finger- und Zehenspitzen (Kuppen) schützt.

Wer tiefer in die Nagel-Kunde einsteigen möchte, darf erfahren: der lateinische Fachbegriff für Nagel lautet Unguis. Er besteht aus Keratin, einem Struktureiweiß mit Aminosäuren. Der Nagel sieht weißlich, (jedoch nicht bei jedem Menschen gleich weiß) und doch durchscheinend aus und gibt so den Blick frei auf die rosa Farbe des Nagelbetts. Er verfügt über keine Nerven oder Blutgefäße. Allerdings ist er, durch die unterste Seite im Nagelbett liegend, mit Blut versorgt.

Der Nagel besteht aus drei Teilen: der Nagelplatte, der Nagelwurzel und dem über die Fingerkuppe hinausragenden (trockenen) Nagelrand, die begehrte weiße Spitze außerhalb der Fingerkuppe.

Die Nagelplatte ist der sichtbare Bereich des Nagels, der auf dem Nagelbett aufliegt und mit ihm verbunden ist.  Auch wenn es so aussieht, als ob die Nagelplatte aus einem Stück sei, so ist sie doch aus Schichten aufgebaut, gewoben aus Keratinbahnen, die durch eine geringe Menge an Feuchtigkeit und „Kittsubstanzen“ zusammengehalten werden. Die oberste, fühlbare Schicht ist die härteste und die untere, die direkt am Nagelbett haftet, ist die weichste Schicht. Die Nagelwurzel liegt am unteren Ende des Nagels, unterhalb der Haut. Sie entspringt einem aktiv wachsenden Gewebe, Matrix genannt. Die Nagelwurzel transportiert den Nagel an die „Luft“.

Gut zu wissen, denn dieses kleine Quentchen Nagel-Kunde sollte reichen, um genau hier nicht mehr zu schneiden und so ein wichtiges Organ zu zerstören! Nagelhaut ist genau dafür ein fälschlich eingesetztes Wort. Nur abgestorbene Hautschüppchen, die am Nagel kleben bleiben können, sind Nagelhaut. Der Nagelrand ist das äußere Ende des Nagels und ragt über die Fingerkuppe hinaus, deshalb auch freies Ende genannt. Das ist der Bereich des Nagels, der am ehesten brechen, knicken oder abreißen kann, da er ungeschützt ist. Der Nagelrand wird schnell durch Stöße oder falsches Feilen beschädigt. Er ist die Entstehungsstelle für Spliss – das älteste Stück des Nagels, gut 5-6 Monate alt, es hat viel erlebt und wird vorn schon mal schwach.

Nagel-Diagnostik

In der Nagel-Kunde ist beschrieben, dass Organ-Zugehörigkeiten, Psychosomatik, Medikamente, Chemikalienbelastung oder Hautkrankheitsschübe, wie bei Neurodermitis, am Nagel ablesbar sind. In anderen Kulturen verwendet man die Nagel-Kunde immer noch als Hilfsdiagnostik bei der Erfassung des ganzheitlichen Menschen.